Ottokar Menzel war 1937/38 Stipendiat beim Reichsinstitut für ältere deutsche Geschichtskunde, wie die MGH von 1935 bis 1945 hießen, edierte die Vita der heiligen Liutbirg und übernahm die Edition der Staatsschriften Engelberts von Admont. Vor dem Fronteinsatz bewahrte ihn schließlich seine Tätigkeit als Kriegsverwaltungsrat in der Kriegsgeschichtlichen Abteilung des Oberkommandos der Wehrmacht. Hildegund Menzel-Rogner, promovierte Philosophin und Mathematikerin, übersetzte Schriften des Nikolaus von Kues und wurde Mitarbeiterin der Preußischen Akademie für die mathematischen Schriften von Gottfried Wilhelm Leibniz; außerdem kannte sie Mitglieder des Kreises um Stefan George und durfte dem Meister seine Gedichte vortragen.
Martina Hartmann versucht in ihrem Vortrag, das Leben der beiden hochbegabten Wissenschaftler in den fraglichen Jahren anhand von Erwähnungen in Briefen, Tagebüchern und Aufzeichnungen einer Reihe von Zeitgenossen wie etwa Felix Hartlaub zu rekonstruieren. Der Nachruf, den Karl Jordan im Deutschen Archiv von 1951 allein Ottokar Menzel widmete, verschleierte ein tragisches Schicksal.
Die Veranstaltung findet am 18.03.2021, 18 Uhr, auf der Online-Plattform ZOOM statt. Nähere Informationen und die Zugangsdaten erhalten Sie nach Anmeldung ca. 3 Tage vor der Veranstaltung. Um Ihre Anmeldung wird gebeten per E-Mail an annette.marquard-mois@mgh.de.
Dieser Vortrag eröffnet die neue MGH-Reihe „Vorträge zur Geschichte der Mittelalterforschung“.