Bestände im Archiv der MGH

Das MGH-Archiv ist historisch gewachsen. In den Wirren des Zweiten Weltkrieges ging die ursprüngliche Ordnung verloren, die zwischen Registratur (Geschäftsakten/ Korrespondenz) und Arbeitsapparaten getrennt hatte. Die Apparate gingen in den Bestand A ein, die Registratur in 338 und B, wobei 338 aus der Mitte von B herausgenommen wurde.


Bestand A

1943 wurden MGH-Arbeitsmaterialien in das Kloster Michaelstein bei Blankenburg/Harz ausgelagert. Von den dort gelagerten 30 Kisten gingen acht verloren, 22 gelangten im Jahr 1948 wieder nach Berlin zurück und wurden der Akademie der Wissenschaften übergeben. Sie bilden den Kern von Bestand A und befanden sich bis 1992 in der Obhut der Akademie der Wissenschaften der DDR, die sich um eine Neuordnung und Verzeichnung bemühte.

30 Kisten mit Urkundenabschriften und Fotokopien wurden 1944 in einen Schacht des Salzbergwerks Neu-Staßfurt ausgelagert, wo einige Kisten verbrannten. Die verbliebenen 23 Kisten wurden im August 1947 in der Alten Brauerei zu Blankenburg Harzkamen aufgefunden (vgl. Korrespondenz 1945–1949, MGH-Archiv B 719) und 1948 in das Archiv der Akademie der Wissenschaften der DDR überführt. Die ursprüngliche Ordnung der Apparate ist noch erkennbar, aber infolge der Auslagerungen stark gestört.


Bestand 338/ …

Der größte Teil der Geschäftsakten aus der Zeit von 1829 bis 1935 überstand den Krieg in einem Keller der Berliner Universität. Er wurde im Januar 1946 in das Geheime Staatsarchiv nach Berlin-Dahlem überführt, wo eine provisorische Berliner Arbeitsstelle der MGH eingerichtet worden war. Als diese Arbeitsstelle an die Berliner Akademie in den Ostteil der Stadt verlagert wurde, zog ein Teil der Akten mit um, darunter die Nachlässe von Georg Waitz und Fedor Schneider. Dieser Teil ist heute dem Bestand A beigefügt. Der größere Teil wurde aufgrund von Planungen, die MGH von der Berliner Akademie an das Geheimen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem umzusiedeln, dort als Repositorium 338 geführt und in einem Findbuch erschlossen. Der Bestand wurde 1975 für das Münchner Institut der MGH zurückgefordert.


Bestand B

In Pommersfelden und später in München verwahrte das 1945 bis 1948 neu organisierte Institut die ältesten und wertvollsten Stücke der Gründungszeit sowie die im Jahr 1945 aktive Registratur, die später im Institut angefallenen Akten und die ihm übergebenen Materialien. Dieser Bestand, der zunächst nur durch einfache Nummern gezählt wurde, trägt heute die Kennzeichnung B.


Bestand Hs

Die Fragmente mittelalterlicher Handschriften (Hs A) und die selbständigen neuzeitlichen Buchhandschriften aus Bibliothek und Archiv (Hs B) wurden zusammen mit den Handschriften-Archiven von Forschern (Hs C) wie Bernhard Bischoff und Arno Borst ab 1994 in eine eigene Aufstellung gebracht.


Bestand K

Als Fortsetzung der Editionsapparate des Bestands A wurden alle nach 1945 eingegangenen Arbeitsmaterialien und Nachlässe in einer neuen Bestandsgruppe aufgestellt. K beginnt mit einzelnen Editionsapparaten der Nachkriegszeit und hat sich in den letzten 20 Jahren zum Aufbewahrungsort vollständiger wissenschaftlicher Nachlässe fortentwickelt (u.a.: Reinhard Elze, Bernhard Bischoff, Horst Fuhrmann, Rudolf Schieffer).


Bestand O

Altregistratur und Korrespondenz der Präsidenten Baethgen, Grundmann, Fuhrmann und Schieffer werden im Bestand O aufbewahrt. Er ist aus personenschutzrechtlichen Gründen für die Benutzung gesperrt.