Veranstaltungen | 23. Apr. 2013

Nachlese zu Vortrag von Prof. Dr. Elke Goez: "Die Urkunden der staufischen Reichslegaten - ein Werkstattbericht"

22. April 2013, München, MGH, 18 Uhr 

Der Abendvortrag bei den MGH war einem Thema der staufischen Geschichte gewidmet. Prof. Dr. Elke Goez legte einen Werkstattbericht über ihre Arbeit an den Urkunden der staufischen Reichslegaten im "regnum Italiae" vor. Neben editionswissenschaftlichen Besonderheiten behandelte ihr Vortrag zentrale Forschungsprobleme: Wer waren die Reichslegaten? Wie wurden sie ausgewählt? Mit welchen Aufgaben wurden sie betraut? Waren die Reichslegaten tatsächlich eine geschlossene Gruppe, wie bisher in der Forschung angenommen, und hat diese dann in der Konsequenz auch eine eigene Gruppenidentität ausgebildet? Waren die Reichslegaten wirklich das Allheilmittel, um Italien effektiv zu beherrschen und in wiefern sind ihre Urkunden damit repräsentative Dokumente der staufischen Reichsidee? Die Beobachtungen, die sie dazu vorstellte, bündelte sie am Ende in der Feststellung, dass die Reichslegaten zwar nicht das ganze "regnum Italiae" erfasst hätten, dass sie jedoch das wichtigste ideelle, materielle, politische und auch visuelle Mittel der staufischen Herrschaft in Italien gewesen seien.

In der anschließenden Diskussion kamen noch einmal vor allem Fragen nach der Finanzierung der Legaten und ihren Aufgabenfeldern sowie nach den auffälligen Unterschieden zwischen kaiserlichen und päpstlichen Legaten auf.


Der gelungene Abend, an dem auch eine erfreulich große Zahl an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern der LMU München teilnahm, wurde mit einem kleinen Empfang vor dem Lesesaal der MGH-Bibliothek beschlossen.


(Karoline Döring)