20. Juni 2012, München, MGH Präsidentenzimmer, 18 Uhr
Am 20. Juni 2012 fand im Präsidentenzimmer der MGH um 18 Uhr der Vortrag "Trithemius, Liber de scriptoribus ecclesiasticis - Personendaten zwischen Digitalisierung und Edition" statt. Es handelte sich um eine Veranstaltung des Münchener Zentrums für Editionswissenschaft (MüZE), das sieben in München beheimatete Institutionen umfasst und in Form von kritischen Editionen geistesgeschichtliche und kulturwissen-schaftliche Grundlagenforschung betreibt.
Zunächst stellte Herr Prof. Dr. Arno Mentzel-Reuters das DFG-Projekt "Historische Bio-Bibliographien als OPAC-Bausteine" vor und äußerte sich zur Überlieferungslage des "Liber de scriptoribus ecclesiasticis" von Johannes Trithemius sowie seiner möglichen Edition. Frau Dr. des. Nikola Becker beschrieb dann die konkrete Arbeit am Projekt, das in der Einbindung der ehemaligen Personennamendatei - jetzt Gemeinsame Normdatei (GND) der Deutschen Nationalbibliothek - in den OPAC der Bibliothek der MGH besteht. Die Einbindung erfolgt auf der Grundlage digitalisierter historischer Bio-Bibliographien des "Liber de scriptoribus ecclesiasticis" von Trithemius und der "Bibliotheca latina mediae et infimae aetatis" des Johann Albert Fabricius.
Das Projekt soll einen Beitrag zur Anreicherung der Literaturerschließung des OPAC leisten sowie seine Nutzbarkeit als bibliographisches Subsystem für weitere Web-Angebote ausbauen. Die Digitalisate historischer Bio-Bibliographien werden durch den kritischen Abgleich mit der Personennamendatei der wissenschaftlichen Nutzung verfügbar gemacht. Gleichzeitig kommt es dadurch zur Ergänzung der Normdatei um wichtige neue Einträge mittelalterlicher Autoren, die bis jetzt noch keine standardisierte Verzeichnung und normierende Erfassung erfahren haben. Der Schwerpunkt des Vortrags von Frau Becker lag auf den Problemen, die sich bei der Erschließung mittelalterlicher Personennamen aus Trithemius und Fabricius ergeben.
(Nikola Becker, Karoline Döring)