Veranstaltungen | 17. Dez. 2019

Gemeinsames Symposium am DHI Rom von 28. bis 29.11.2019: ein gelungener Ausklang unseres Jubiläumsjahrs

Unter dem Titel "Das Reichsinstitut für ältere deutsche Geschichtskunde 1935 bis 1945 - ein †Kriegsbeitrag der Geisteswissenschaften'?" befassten sich anlässlich des 200-jährigen Bestehens der Monumenta Germaniae Historica die MGH und das Deutsche Historische Institut Rom mit der Geschichte ihrer Einrichtungen im Nationalsozialismus und der zeitweiligen gemeinsamen Vergangenheit.

Rom und das DHI empfingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums überaus freundlich - nach zwei Wochen nasskaltem Wetter schien pünktlich wieder die Sonne. Unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Baumeister (Direktor des DHI Rom) und Prof. Dr. Martina Hartmann (Präsidentin der MGH) folgen zwei dichte Sitzungstage mit intensivem Austausch. Die Exkursion zu der Casa Madre dei Mutilati e Invalidi di Guerra als einem herausragenden Beispiel faschistischer Architektur in Rom, geführt von Prof. Dr. Martin Baumeister und PD Dr. Lutz Klinkhammer (stellvertretender Direktor des DHI Rom), war ein beeindruckender Abschluss dieses teilweise überraschenden Symposiums.

Die Vortragsthemen:

Auch ein "Griff nach dem Westen" - Die Neuausrichtung des MGH-Editionsprogramms unter Edmund Ernst Stengel

Prof. Dr. Arno Mentzel-Reuters (MGH)


Die Preußische Archivverwaltung und das Reichsinstitut für ältere deutsche Geschichtskunde

Sven Kriese (Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin)


"Sie haben Ihre Sache in Rom ebenso gut gemacht wie ihr Berliner Antipode schlecht" - die institutionelle Verfasstheit des Reichsinstituts für Ältere Deutsche Geschichtskunde auf dem Prüfstand (1940-1942)

Franziska Rohloff M.A. (DAI und DHI Rom)


Die Historiker in der "Abt. Archiv- und Bibliotheksschutz" in der Deutschen Militärverwaltung in Italien 1943-1945

PD. Dr. Christian Fuhrmeister (Zentralinstitut für Kunstgeschichte München)


Die Reinhard-Heydrich-Stiftung in Prag. Ein Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften im Protektorat Böhmen und Mähren?

Dr. Jiøí Nìmec (Masaryk University Brno)


"Bin ich doch froh, dass ich den Wibald endgültig loshabe" - Heinz Zatschek (1901-1965) und die MGH-Edition der Epistolae Wibaldi

Dr. Karel Hruza (Österreichische Akademie der Wissenschaften Wien)


"Allein unter Kollegen" - Theodor Mayer und die MGH im Krieg

Prof. Dr. Anne Christine Nagel (Justus-Liebig-Universität Gießen)

Herr und Knecht - Theodor Mayer und Carl Erdmann

Prof. Dr. Folker Reichert (Stuttgart)


Eine neue Quelle zu Paul Fridolin Kehr

Dr. Hedwig Munscheck-Freifrau von Pölnitz (Frankfurt a.M.)


Die Teilnehmer waren sich einig, dass der Themenbereich weiter bearbeitet werden muss. Auch die Anwesenheit des ständigen Vertreters des deutschen Botschafters in Rom, Herr Clemens Mömkes, zeigte die Aktualität des Themas.

In Kürze erscheint auf H/Soz/Kult ein Tagungsbericht.

2020 sollen die Beiträge des Symposiums in einem eigenen Band veröffentlicht werden.