In seiner auf lange Zeit maßgeblichen Biografie erzählte der amerikanische Historiker Robert E. Lerner die Geschichte eines großen Intellektuellen, dessen Leben und Epoche ebenso faszinierend waren wie seine Arbeit. Auch wenn Kantorowicz „niemals im eigentlichen Sinne Monumentist war“, wie MGH-Präsident Friedrich Baethgen 1965 im Nachruf auf Kantorowicz schrieb, so unterhielt er doch zeitlebens enge Beziehungen mit den MGH, verstärkt durch freundschaftliche Kontakte zu vielen ihrer Mitglieder.
In dem Podiumsgespräch am 2.12.2021 im Münchner Institut der MGH (unter Einhaltung von 2G+) erkundete Dr. Thomas Gruber, Übersetzer der Lerner-Biographie, mit Prof. Dr. Dr. h.c. Martina Hartmann, Präsidentin der MGH, das Phänomen Ernst Kantorowicz. 60 Gäste von Israel über die USA, England, Frankreich bis Österreich nutzen die Möglichkeit, online an der Veranstaltung teilzunehmen, so auch Prof. Robert E. Lerner selbst.
Die Gäste erlebten ein inspiriertes und inspirierendes Gespräch, dessen Qualität sich in der anschließenden Diskussion fortsetzte. Nach diesem Abend wird vermutlich das eine oder andere Werk von Kantorowicz wieder aus dem Bücherregal gezogen werden.