Beiträge der Tagung im Oktober 2023 in der Akademie für Politische Bildung Tutzing
Herausgegeben von
Martina Hartmann, Annette Marquard-Mois und Maximilian Becker
(Studien zur Geschichte der Mittelalterforschung 3)
XIV und 282 S. mit zahlr. Abb. 8°. 2024.
ISBN 978-3-447-12288-7 geb. EUR 68, —
eISBN 978-3-447-39631-8 EUR 68, —
Die Beiträge des vorliegenden Bandes dokumentieren die politischen Verstrickungen von Persönlichkeiten, die maßgeblich die inhaltliche und organisatorische Ausrichtung der MGH im 20. Jahrhundert prägten. Sie widerlegen damit das bis in die Gegenwart weitergetragene Narrativ einer unpolitischen Forschungseinrichtung. Von 1935 bis 1945 waren die MGH als Teil des Reichsinstituts für ältere deutsche Geschichtskunde der nationalsozialistischen Ideologie verpflichtet. Die Absurdität einer ideologischen Mittelalterforschung wird beispielsweise an den Aktivitäten von Theodor Mayer und Percy Ernst Schramm im Dienst des Regimes deutlich. Erst 1990 konnten die während des Zweiten Weltkrieges verstreuten MGH-Archivalien wieder zusammengeführt werden. Authentische Eindrücke liefern bislang unbeachtete Dokumente aus dem MGH-Archiv; besonders eindrücklich im Beitrag zum Untergang des Reichsinstituts in den letzten Kriegs- und ersten Nachkriegsjahren, der den rechtsfreien Raum erforscht, in dem das Reichsinstitut zugrunde ging und die MGH rekonstituiert wurden.
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