Diplomatisch-Historische Studien zum ältesten "Necrolog" des Klosters St. Maximin vor Trier (Studien und Texte 43) XLIV und 228 S. 8º. 2008. ISBN 978-3-7752-5703-9. geb. EUR 35, -
Das älteste "Necrolog" des Klosters St. Maximin vor Trier (jetzt: MGH Libri memoriales NS 8) galt bislang als ältestes Zeugnis der liturgischen Memoria der Abtei. Die Rekonstruktion seiner Genese wie auch die Interpretation insbesondere der Einträge des Hauptschreibers (1114-1124) zwingen zu einer völligen Neubewertung. Es handelt sich um ein zielgerichtetes, parallel zu den Spuria des berüchtigten Abtes Benzo von St. Maximin hergestelltes Pseudo-"Necrolog". Ziel war die Absicherung der Maximiner Spuria und zugleich die Ausstellung eines umfassenden Bestätigungsprivilegs für die Abtei durch Heinrich V. Zu diesem Zweck schreckte der Schreiber auch nicht vor gröbsten inhaltlichen Retuschen und tendenziösen Stilisierungen zurück. Das "Necrolog" muß als Fälschung im engeren Sinne angesprochen werden, weil es nie als solches konzipiert war. Die Analyse erlaubt überdies weitreichende Rückschlüsse mit Blick auf die vieldiskutierte Frage nach dem Wissen der Mönche um die Fälschungen und dessen Tradierung innerhalb des Konventes über einen Zeitraum von mehr als 100 Jahre hinweg.