Akzeptanz, Deutung und Repräsentation königlicher Herrschaft im regnum Italicum zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert
(Schriften 84)
LXXIV und 666 S. mit 45 farb. Abb. 8°. 2024.
ISBN 978-3-447-12274-0 Ln. EUR 115, —
Im späten 11. und frühen 12. Jh. erlebte die Stellung des römisch-deutschen Königs im regnum Italicum eine tiefgreifende Transformation: Nachdem bereits unter den Ottonen die wirtschaftlichen Grundlagen der Königsherrschaft geschrumpft waren, kam es in der späten Salierzeit zu einer vielschichtigen Entfremdung zwischen König und italienischen Eliten, die sich unter anderem in der abnehmenden Beteiligung des Herrschers an der Besetzung kirchlicher Ämter manifestierte. Das Reichsoberhaupt war nicht nur im physischen, sondern auch im politischen Sinne abwesend. Dennoch stellten König und königliche Autorität selbst für die Akteure, die gegen sie kämpften oder immer seltener mit ihnen interagierten, keineswegs entbehrliche Instanzen dar. Die ‚Krise‘ wurde somit zur Gelegenheit für eine Erneuerung der königlichen Herrschaft, die letztlich auch im Interesse der neuen aufsteigenden Kräfte war, die eines legitimierenden politisch-institutionellen Rahmens bedurften. Im Zentrum der Monographie steht die Frage nach Akzeptanz, Deutung und Repräsentation königlicher Autorität für die politisch relevanten Kräfte des regnum Italicum in der Umbruchszeit zwischen der Mitte des 11. und der Mitte des 12. Jh. Die Studie macht deutlich, wie in einer krisenhaften Epoche die bewusste Inanspruchnahme des Herrschers durch lokale Akteure stets neue Rahmen für das politische Handeln der Könige hervorbrachte und wie der soziale Wandel mit neuen Funktionszuschreibungen und Akzeptanzbedingungen einherging.
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