Die MGH eröffnen ihre neue Reihe der digitalen Editionen mit einem hochspannenden Projekt. Erstmals werden alle drei Fassungen der Konzilschronik Ulrich Richentals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nutzer können in der synoptischen Edition zwischen den Fassungen hin und her navigieren: hilfreich für die Arbeit mit einem Text, für den sich keine eindeutige Leitversion festlegen lässt; von dem es eventuell nie einen "festen" Text gab.
Der Konstanzer Kaufmann Ulrich Richental schrieb seine Chronik über das Konzil, das 1414 bis 1418 in seiner Stadt abgehalten wurde, in deutscher Sprache. Unter anderem berichtete er als Augenzeuge von der Verurteilung und Verbrennung des böhmischen Reformators Jan Hus, durch die der erste Prager Fenstersturz und die Hussitenkriege ausgelöst wurden.
Mithilfe digitaler Medien wird in dieser Edition das mittelalterliche Textverständnis visuell greifbar gemacht, nach dem Textversionen dem Anlass oder der Zielgruppe entsprechend angepasst, ergänzt oder umgeschrieben wurden.
Im Rahmen ihrer übergeordneten Forschungsdatenstrategie legen die MGH größten Wert auf Nachhaltigkeit und langfristige Zugänglichkeit digitaler Editionen. Die zu Grunde liegenden Dateien, zu denen Editionsdaten ebenso gehören wie Skripte zur Datentransformation und Erstellung der Webpräsentation, sind daher unter den in der Edition angegebenen Lizenzbedingungen im Open Access allgemein zugänglich.
Ankündigung der Neuerscheinung: siehe vorherige Nachricht