Die Konzilien Deutschlands und Reichsitaliens 1023-1059 (Concilia aevi Saxonici et Salici MXXIII-MLIX) Herausgegeben von Detlev Jasper XXIV und 463 S. 4°. 2010 ISBN 978-3-7752-5502-8 Ln. EUR 90,-
Dieser Band enthält 43 Synoden des nordalpinen Reiches, Reichsitaliens und Roms. Er beginnt mit der Mainzer Pfingstsynode 1023, die den lange schwelenden Hammersteinschen Ehestreits erneut aufgriff, und endet mit der Lateransynode von 1059, die vor allem durch die Neuordnung der Papstwahl sowohl für die Kirchen- als auch für die Reichsgeschichte große Bedeutung erlangte. Aus dem französischen Herrschaftsbereich ist die Synode Papst Leos IX. in Reims (Oktober 1049) in die Edition mit einbezogen. An ihr nahmen die Bischöfe der Kirchenprovinz Trier teil, und die umfangreichen Berichte darüber geben einen einmaligen Einblick in die Synodalpraxis des Reformpapsttums. Wie schon bei den Konzilien der Salierzeit sind auch in dem hier behandelten Zeitraum nur wenige Synodalbeschlüsse als Kanones überliefert. Das Wissen über die einzelnen Synoden beruht auf Einladungsschreiben, Notizen oder Urkunden, die auf ihnen ausgestellt wurden, am häufigsten aber auf erzählenden Quellen. Diese Nachrichten zeugen oft von einem vielfältigerem Synodalgeschehen als es die einzelnen Kanones oder Urkunden vermuten lassen. Die Jahrzehnte zwischen 1020 und 1060 sind dadurch gekennzeichnet, dass das Synodalgeschehen stärker durch das Papsttum beeinflusst und seit 1049, dem Amtsantritt Leos IX., von ihm dominiert wurde. Damit ist ein Wandel der erörterten Themen verbunden, denn an die Stelle der Erledigung aktueller Fälle rücken nun grundlegende Fragen der Kirche wie die Auffassung vom Priesteramt, die Sakramentsverwaltung oder der Schutz des Kirchenguts in den Mittelpunkt der synodalen Erörterungen.