Herausgegeben von Gerhard Rottenwöhrer (Quellen zur Geistesgeschichte des Mittelalters 23) XLIV und 153 S. 8º. 2008. ISBN 978-3-7752-1023-2 geb. € 25, -
Andreas Florentinus, ein weitgehend unbekannt bleibender ehemaliger Katharer verfaßte zwischen 1270/80 und 1300 ein Traktat, in dem er Lehre und Praxis seiner früheren Glaubensgenossen darstellt. Er führt darin die katharischen Lehraussagen auf, um sich dann mit ihnen auseinanderzusetzen und sie mit einer Fülle von Bibelzitaten, ihrer Auslegung sowie mit Vernunftgründen zu widerlegen. Andreas Florentinus bekundet so, daß ihm die zeitgenössische Exegese und Theologie geläufig sind. Dabei stützt er sich aber entweder auf weniger bekannte Schriftauslegungen, oder er entwickelt sie aufgrund seiner Kenntnisse ganz oder teilweise selbst. Sein Werk darf als eine durchaus selbständige Arbeit gelten, die sich gut in die zeitgenössische Kontroversliteratur einfügt. Andreas Florentinus steuert so bisher unbekannte Gesichtspunkte sowohl zur Kenntnis der katharischen Lehre als auch ihrer großkirlchlichen Bekämpfung bei.