Studien zur Grenzsicherung durch die fränkisch-deutschen Herrscher (MGH Schriften 64) CX und 624 S. 8º. 2012 ISBN 978-3-7752-5764-0Ln. EUR 85, -
Welche Beziehungen bestanden zwischen dem Herrscher und den Grenzen seines Reiches? Diesem Problemfeld widmet sich die vorliegende Studie mit Blick auf die Verhältnisse vom karolingischen Reich des ausgehenden 8. bis zum ostfränkisch-deutschen Reich des 12. Jahrhunderts. Den Ausgangspunkt bildet die Frage nach den Handlungsoptionen und -beschränkungen der fränkisch-deutschen Herrscher im Früh- und Hochmittelalter, die anhand von Sicherungsmaßnahmen des Königs an den Grenzen untersucht wurde. Eine zentrale Rolle kommt dabei einer ausführlichen Untersuchung der Begriffe marca und marchio zu, die bislang meist als Synonyme königlichen bzw. kaiserlichen Grenzschutzes aufgefasst wurden. Die bei den Einzeluntersuchungen gewonnenen Befunde galt es sodann in den historischen Zusammenhang einzuordnen. Darum wurden auch konkrete militärische Maßnahmen des Grenzschutzes, die sich für die einzelnen Kaiser und Könige nachweisen lassen, in den Blick genommen und mit den Handlungsweisen der geistlichen sowie weltlichen Amtsträger in der Peripherie verglichen. Diese methodische Vorgehensweise soll es ermöglichen, durch eine diachrone Betrachtungsweise Entwicklungslinien hinsichtlich des herrscherlichen Zugriffs auf die Randzonen seines Reiches offenzulegen, wobei der Herrscher als Mitglied eines umfassenden Herrschaftsverbandes begriffen wird.