Herausgegeben von Klaus Herbers
unter Mitarbeit von Wiebke Deimann, René Hurtienne, Sofia Meyer, Miriam Montag, Lisa Walleit.
Mit einem Beitrag von Tina B. Orth-Müller.
(Reiseberichte des Mittelalters 1)
CCCVIII und 572 S. mit 8 z.T. farb. Abb 8°. 2020.
ISBN 978-3-447-10972-7 geb. € 148,—
Mit dem Itinerarium des bis zu seinem Tod in Nürnberg tätigen Humanisten, Arzt und Geographen Hieronymus Münzer über seine Westeuropareise 1494/95 eröffnen die MGH ihre neue Reihe der Reiseberichte des Mittelalters. Nachdem Ludwig Pfandl eine Teiledition des Itinerariums veröffentlicht hatte, die nur die Reiseroute in Spanien wiedergab, legt Klaus Herbers nun erstmals den gesamten Text in einer kritischen Edition mit ausführlicher Einleitung und detailliertem Sachkommentar vor. Hierin wird deutlich, mit welcher Vielfalt an Motiven und Interessen Münzer seine Reise unternahm und dokumentierte. Humanistische Vorlieben paarten sich mit Reliquienverehrung, Interesse an wirtschaftlichen Entwicklungen sowie an Büchern und Handschriften. Dabei stellten die Besuche an den beiden Königshöfen in Évora/Lissabon und Madrid Höhepunkte der Reise dar, bei denen Aspekte von Kosmographie, Handel und Herrschaft sowie Interessen für Königshöfe, Entdeckungen und Heidenkampf ineinandergriffen. Warum reisen die jeweiligen Protagonisten, was nehmen sie wahr und schließlich wohin reisen sie? Fragen nach Motivation, alltagspraktischen Aspekten, geographischen Erfahrungen und Orientierung sind nicht nur an diese wichtige Quelle zur mittelalterlichen Kulturgeschichte zu stellen.
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