Nach der Vermutung des Kunsthistorikers John Lowden (2000) wurde diese Bilderhandschrift, bei der nur eine Folienseite mit einem knapp kommentierten Bildprogramm zur Bibel bemalt wurde, für die französische Königin Blanka von Kastilien (1188-1252) angefertigt, die Mutter von Ludwig dem Heiligen, der später selbst vergleichbare Handschriften in Auftrag gab. Der Buchtyp der "Bible moralisée" illustriert in parallelen Bildmedaillons die typologische Deutung des Alten und Neuen Testamentes. Es ist ein bedeutendes Zeugnis der französischen Adelskultur und ihrer Spiritualiät, die sich lange vor der deutschen in der Volkssprache artikulierte.
Faksimile-Ausgabe im Originalformat des Codex Vindobonensis 2554 der Österreichischen Nationalbibliothek.
Graz : Akademische Druck- und Verlags-Anstalt, 1973