Frühmittelalterliches Recht. Überlieferung und Edition
Die frühmittelalterliche Rechtsgeschichte beschäftigt sich mit einem sehr breiten Spektrum an Quellen, die über unterschiedliche Bereiche menschlichen Miteinanders Auskunft geben können. Das Studium der Überlieferungsgeschichte und die Edition frühmittelalterlicher Rechtstexte bilden seit jeher einen bedeutenden Schwerpunkt der Arbeit der MGH. Dass die Erforschung dieser Texte auch noch im 21. Jahrhundert einen großen Stellenwert in der Forschung hat, zeigen die großen Langzeitprojekte der Akademien, in denen derzeit die merowingischen und karolingischen Formulae, die fränkischen Herrschererlasse (die sog. Kapitularien) und das Dekret Burchards von Worms neu ediert werden.
Die Herbstakademie wird einen profunden Einblick in eine Auswahl der wichtigsten Rechtsquellen des frühen Mittelalters geben, wobei der Fokus auf überlieferungsgeschichtlichen und editorischen Fragen liegt. Sowohl weltliches als auch kirchliches Recht werden behandelt. Da die Referentinnen und Referenten selbst an der Edition der Texte arbeiten, erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem wertvolle Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte.
Montag, 15.9., bis Freitag, 19.9.2025
Institut der Monumenta Germaniae Historica, Ludwigstraße 16, 80539 München
PROGRAMM
Montag, 15.09.2025
14:30 Begrüßung, Besichtigung des Münchner Instituts der MGH mit Bibliotheksführung (Jasmin Dorfer M. A., M. A. LIS, und Prof. Dr. Stefan Petersen / beide MGH)
16:00 Einführung in das Thema; Römisches Recht im frühen Mittelalter (Dr. Dominik Trump / MGH)
18:00 Kleiner Abendempfang in den Räumen der MGH
Dienstag, 16.09.2025
Referenten: Dr. Horst Lößlein und Dr. Christoph Walther (Akademieprojekt „Formulae –Litterae – Chartae“ / Hamburg)
9:15 Formulae I
12:30 Mittagspause
14:00 Formulae II
17:15 Ende des Sitzungstages
Mittwoch, 17.09.2025
Referent/-in: Dr. Sören Kaschke und Dr. Britta Mischke (Akademieprojekt „Edition der fränkischen Herrschererlasse“ / Köln)
9:15 Kapitularien I
12:30 Mittagspause
14:00 Kapitularien II
17:15 Ende des Sitzungstages
18:30 Abendvortrag von Prof. Dr. Karl Ubl (Universität zu Köln), anschließend Umtrunk
Donnerstag, 18.09.2025
Referentinnen: Michela Parma M. A. und Dr. Elena Vanelli (Akademieprojekt „Burchards Dekret digital“ / Kassel, Mainz)
9:15 Das Dekret Burchards von Worms I
12:30 Mittagspause
14:00 Das Dekret Burchards von Worms II
17:15 Ende des Sitzungstages
Freitag, 19.09.2025
9:15 Besuch der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek (Dr. Andreas Öffner und Dr. Dominik Trump / beide MGH)
11:15 Digitale Angebote in der Rechtsgeschichte – Potenziale und Grenzen (Daniela Schulz, Akademieprojekt „Edition der fränkischen Herrschererlasse“ / Köln; Text+ / Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel)
13:00 Abschlussrunde
13:30 Ende der Herbstakademie
Fortgeschrittene Studierende sowie Doktorandinnen und Doktoranden der frühmittelalterlichen Geschichte und/oder Rechtsgeschichte mit ausreichenden Deutschkenntnissen sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 10 beschränkt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Voraussetzungen für die Bewerbung:
- Beherrschung der deutschen Sprache (in Wort und Schrift)
- Lateinkenntnisse im Umfang des Latinums
- Empfehlungsschreiben einer betreuenden Dozentin/eines betreuenden Dozenten
- Lebenslauf und Studiennachweis
Bewerbungen (in einem PDF) sind zu richten an den Organisator Dr. Dominik Trump (sekretariat@mgh.de).
Bewerbungsschluss ist der 30. Juni 2025.